Abwasserbeseitigung Sachrang - Tirol
„Sachrang – Seit 2005 ein Dauerprojekt der Gemeinde Aschau, so ist der Umbau der Kläranlage Sachrang nun abgeschlossen. Jetzt erfolgte der symbolische Startschuss für die Pumpstation. Die Nähe zu Österreich und erste Gespräche mit den Tiroler Nachbarn bezüglich einer Abwasserbeseitigung schienen eine grenzüberschreitende Abwasserbeseitigung möglich zu machen, doch Bürokratie und Finanzen stellten so hohe Hindernisse dar, dass man erst einmal auf bayerischer Seite wieder Abstand von dem Projekt nahm. .
Vor knapp vier Jahren beauftragte die Gemeinde Aschau dann das Priener Ingenieurbüro Dippold & Gerold, Möglichkeiten der Ableitung der Sachranger Abwasser zu untersuchen. Verschiedene Varianten wurden überlegt und durchgespielt, im Februar 2012 einigten sich die Aschauer Gemeinderäte schließlich auf eine Ableitung zum Freispiegelkanal der Gemeinde Niederndorfer Berg. Auf gut eine Million Euro wurden die Projektkosten geschätzt. Heinrich Scheck, Leiter des Tiefbauamts der Gemeinde Aschau, meinte beim Startschuss im Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen, dass zwar noch nicht die endgültige Schlussabrechnung erfolgt sei, aber davon auszugehen sei, dass man unter einer Million Euro bleibe. Dies sei umso erfreulicher, da die Kosten allein bei der Gemeinde Aschau liegen, aber die Abwasserentsorgung sei nun einmal eine Pflichtvorsorge der Kommune, wie Bürgermeister Werner Weyerer betonte.
Die Druckleitung erstreckt sich auf eine Länge von 2,5 Kilometern, das Kunststoffrohr mit einem Durchmesser von 110 Millimetern wurde auf einer Tiefe von 1,5 bis 1,6 Metern Tiefe verlegt. War man damals noch von sechs bis acht Wochen für die Verlegung der Druckleitung ausgegangen, so verzögerten sich die Bohrarbeiten um mehrere Wochen, da der felsige Untergrund und das teilweise sehr klüftige Geröll die Bohrarbeiten erschwerten (wir berichteten).
Zum symbolischen Startschuss trafen sich nun die Verantwortlichen auf bayerischer und Tiroler Seite, auch die Firma Otto Zach, die maßgeblich am Umbau der Kläranlage zu einer Pumpstation beteiligt war sowie zahlreiche Gemeinderäte wohnten der offiziellen Inbetriebnahme bei.
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Derartige grenzüberschreitende Projekte gebe es schon seit längerem. Die Gemeinde Ainring bei Freilassing beispielsweise oder die Gemeinde Kiefersfelden, die seit mehr als 25 Jahren mit dem österreichischen Thiersee bei der Abwasserentsorgung kooperiert. Thiersee band sich 1986 mit einem sechs Kilometer langen Zuleitungskanal in die moderne mechanisch-biologische Kläranlage am Inn ein.
Erschienen in der Tageszeitung Oberbayerisches Volksblatt vom 23.12.2013
Presseberichte zum Downloaden:
"Grenzüberschreitende Kanalisation nun offiziell in Betrieb"
Oberbayerisches Volksblatt vom 23.12.2013